2022Zusammenarbeit im NaturschutzTagung Rotterdam
Zusammenarbeit im NaturschutzFREUNDE MACHEN DEN UNTERSCHIED
Zusammenarbeit im NaturschutzTagung Rotterdam

Rückblick auf die 18. Tagung Europäische Zooförderer – Rotterdam 2022

Die Freunde von Blijdorp (Rotterdam Zoo/Diergaarde Blijdorp) waren Gastgeber des Treffens des Europäischen Dachverbandes im September 2022 von Zooförderer (Gemeinschaft der Zooförderer e.V. (GdZ)).  Die Sitzung hat vom 29. September bis 2. Oktober 2022 stattgefunden.

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Der GdZ besteht aus 65 Verbänden von Zoofreunden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und alle von ihnen zielen darauf ab, ihren eigenen Zoo moralisch und finanziell zu unterstützen. Zweck des Treffens ist der Austausch von Wissen und Erfahrungen. Das Thema für 2022 lautet: Zusammenarbeit im Naturschutz.

Als Verein unterstützen wir den Diergaarde Blijdorp in diesem Bereich voll und ganz; unter anderem bei der Finanzierung des Naturschutzzentrums und von Naturprojekten im Ausland. Der Diergaarde Blijdorp selbst, hat den Naturschutz als Hauptthema in seinen Masterplan 2020-2030 aufgenommen. Was gab es Besseres, um den Teilnehmern die Zusammenarbeit im Naturschutz am Beispiel des Diergaarde Blijdorp praktisch aufzuzeigen, was in einem Zoo in diesem Bereich möglich ist. Bei einem Rundgang durch das Hafengelände zeigten wir auch, wie die Gemeinde Rotterdam und die Hafenbehörde Rotterdam den Naturschutz entwickelt und mit der Stadt und der Industrie verbindet.

Tagungsprogramm

19:00 – 21:00 Uhr
Ice-Breaker:
Anmeldung und Begrüßung mit einem Toast

Ort: Le Jardin, Hotel Hilton (1. Stock)

Ein freundschaftliches Treffen mit einem Toast und einer besonderen musikalischen Umrahmung

Begrüßung durch:
Bruno Hensel, Präsident der Gemeinschaft der Zooförderer
Marcel Kreuger, Vorsitzender der Freunde von Blijdorp, Rotterdam    
Erik Zevenbergen, Direktor von Rotterdam Zoo und Vorsitzender des Niederländischer Verband der Zoos (NVD)

Thema: ‘Naturschutz und Industrie’

08:30 Uhr
Abfahrt Hotel Hilton mit dem Bus für eine geführte Hafenrundfahrt zur Maasvlakte/Europoort: `Der Hafen Hautnah‘

10:30 Uhr
Kaffeepauze mit der Möglichkeit, die Hafenausstellung zu besuchen
Ort: FutureLand/Maasvlakte                       

11:00 Uhr (GdZ-Teilnehmer)
GDZ-Treffen zur Internationalisierung des GDZ
Ort: FutureLand VIP-Deck (1. Stock)

Präsentation FutureLand. Nachfolgend GdZ-Treffen für Mitglieder. Der Vorstand der GdZ möchte Sie über aktuelle Themen informieren (u.a. die nächste Tagung der GdZ in Schweinfurt im September 2023 mit Vorstandswahlen).  Die Freunde aus Bern geben einen ersten Eindruck von der dortigen Europaische Tagung in 2024.

11:00 Uhr (Partnerprogramm)
Bootsfahrt
Ort: Hafen FutureLand

Eine Bootsfahrt für Partner zur Maasvlakte 1 & 2 mit der FutureLand Ferry

12:30 Uhr
Lunchbuffet
Ort: FutureLand New Fork

Lunchbuffet mit weiterer Gelegenheit zum Besuch der Hafenausstellung

13:45 Uhr
Abfahrt FutureLand mit dem Bus

Thema: ‘Naturschutz und Stadt’

15:00 Uhr
Abfahrt vom Hotel Hilton zu Fuß zum Rathaus

15:15 Uhr
Empfang durch Stadtrat
Ort: Burgerzaal, Rathaus Rotterdam

Empfang durch den Stadtrat Vincent Karremans, Stellvertretender Bürgermeister. In Zusammenarbeit mit Marc Damen, Vorsitzender des Beratungsausschusses für Tierschutz und Stadtnatur der Gemeinde Rotterdam und ehemaliger Direktor des Zoos von Rotterdam.

17:00 Uhr
Gemeinsames Foto
Ort: Treppe Rathaus

‘Blijdorp by Night’

19:00 Uhr
Abfahrt Hotel Hilton mit dem Bus nach Rotterdam Zoo/Diergaarde Blijdorp

19:15 Uhr
Begrüßung
Ort: Terraszaal, Rotterdam Zoo

19:30 Uhr
Buffet

20:45 Uhr
Geführte Tour durch den Zoo

22:15 Uhr
Kaffee/Tee mit Schlusswort

22:45 Uhr
Abreise mit dem Bus zum Hilton Hotel

Tagung ‘Zusammenarbeit im Naturschutz’

09:00 Uhr
Abfahrt Hilton mit dem Bus nach Rotterdam Zoo

09:30 Uhr
Eintritt, Empfang und Gelegenheit zum Marktbesuch
Ort: Haaienzaal/Eauditorium, Blijdorp Oceanium

10:00 Uhr
Vortragsprogramm
Ort: Eauditorium

Vorlesungen mit kurzer Fragestunde
Erik Zevenbergen, Direktor von Rotterdam Zoo und Vorsitzender des Niederländischer Verband der Zoos (NVD)
Dr. Tobias Kohl, Geschäftsführer Stiftung Artenschutz
Dr. Arne Schulze, Geschäftsführer Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V

11:15 Uhr
Kaffeepause

Kaffeepause im Haaienzaal und Gelegenheit zum Marktbesuch

11:45 Uhr
Runder Tisch
Ort: Eauditorium

Runder Tisch über die Rolle der Zoos bei der Erhaltung und Förderung der Natur
Wenn Zoos überleben wollen, müssen sie mehr zu einem Naturschutzzentrum werden?

Dr. Tobias Kohl
Dr. Arne Schulze
Constanze Mager (Leiterin Naturschutz und Bildung im Burgers’ Zoo, Arnhem)
Harald Schmidt (Kurator des Rotterdamer Zoos)
Jeroen Kappelhof (Research Officer, Rotterdam Zoo)

13:00 Uhr
Mittagspause

Mittagpause im Haaienzaal und Gelegenheit zum Marktbesuch

14:15 – 16:30 Uhr
Interaktive Präsentationen
Ort: Rotterdam Zoo

Eine Reihe von Themen bieten sich an, in kleinerem Rahmen mit Interessierten zu diskutieren. Die Teilnehmer können also sowohl in der ersten als auch in der zweiten Runde eine Präsentation wählen.

Die Teilnehmer sollten nicht zu weit zwischen den beiden Präsentationen laufen müssen. Daher bieten wir Kombinationen an, die mehr oder weniger logisch zusammenpassen. Die Teilnehmer folgen zunächst Teil 1 der Kombination und dann Teil 2 – und umgekehrt. In einem kleineren Umfeld ist die Sprache wahrscheinlich weniger ein Hindernis. Wir sorgen dafür, dass bei jedem Präsentation jemand dabei ist, der beim Wechsel zwischen Deutsch und Englisch helfen kann.

Kombination 1: Störprojekt von Bram Houben & Besichtigung Rifffische von Sander van Lopik & Martijn van der Veer
Orte: 1A. Auditorium & 1B. Haifischhalle
– Das ARK-Störprojekt von Bram Houben. Er ist verantwortlich für das Störprogramm von ARK -> Ark.eu/natuurontwikkeling/dieren/steur/
– Aufzucht von Rifffischen – Sander van Lopik & Martijn van der Veer , Blijdorp Zoo -> DiergaardeBlijdorp.nl/onderzoek-ecosystemen/

Kombination 2: Naturschutz und Bildung im Rotterdamer Zoo von Astrid Kortekaas & Besichtigung Bee Valley von Jeroen Kappelhof
Orte: 2A. De Berg & 2B. Bijenvallei
– Möchten Sie Ideen beisteuern, wie wir die Öffentlichkeit für Themen wie Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und Plastiksuppe gewinnen können? Haben Sie auffällige Beispiele in anderen Zoos gesehen und würden Sie diese gerne mit anderen teilen? Oder haben Sie Ideen, die noch nirgends zu sehen sind? – Astrid Kortekaas, Zoo Rotterdam, zuständig für Naturschutzprojekte.
– Das neue Tal der Bienen – Jeroen Kappelhof, Zoo Rotterdam -> VriendenVanBlijdorp.nl/geschenken/2021-bijenvallei/

Kombination 3: Genetische Forschung und EEP von Mirte Bosse & Besichtigung Panda Gehege von Janno Weerman
Orte: 3A. Poort van Azië & 3B. Panda-Residenz
– Mirte Bosse von der Universität Wageningen, die mit Blijdorp eine fünfjährige Partnerschaft zur genetischen Forschung an EEP-Tieren eingegangen ist -> WUR.nl/en/newsarticle/Researcher-Mirte-Bosse-discusses-the-value-of-breeding-programme-research-with-king
– ‘Die Panda-Lodge und das Panda-Projekt in Nepal – Janno Weerman, Zoo Rotterdam, Koordinator des internationalen Zuchtprogramms und EAZA-Stammbaumhalter -> AD.nl/rotterdam/rotterdamse-halsband-moet-rode-pandas-in-nepal-redden

Kombination 4:  Naturschutz und Bildung in Zoos von Constanze Mager & Besichtigung Gewächshäuser von Louwerens-Jan Nederlof
Orte: 4A. Sterrenzaal & 4B. Gewächshäuser
– Naturschutz und Bildung in Zoos von Constanze Mager, Burgers’ Zoo Arnhem, zuständig für Naturschutz und Bildung.
– Besuch der Gewächshäuser mit verschiedenen seltenen Blumen und Pflanzen – Louwerens-Jan Nederlof, Zoo Rotterdam

16:30 Uhr
Tagungsende
Ort: Haaienzaal

17:00 Uhr
Abreise mit dem Bus zum Hilton Hotel

Partnerprogramm

10:00 Uhr
Geführter Stadtrundgang
Ort: Hilton Hotel

12.00 Uhr
Nachmittag frei

Abend auf 96 Metern Höhe

18:30 Uhr
Abfahrt Hotel Hilton mit dem Bus zum Euromast

19:00 Uhr
Begrüßung
Ort: Euromast

19:30 Uhr
Diner

Diner in 96 Metern Höhe. Möglichkeit zur Besichtigung der Plattform (112 Meter) und/oder zur Fahrt mit dem Euroscoop auf 185 Meter.

22:30 Uhr
Abreise mit dem Bus zum Hotel Hilton

‘Auf Wiedersehen’

 

09:30 Uhr
Abreise mit dem Bus oder Auto vom Hilton Hotel nach Rotterdam Zoo       

10:15 Uhr
Optionale Touren vor und hinter den Kulissen oder auf eigene Faust
 
Ort: Haupteingang Rotterdam Zoo

  
12:30 Uhr
Abschlussbuffet

Ort:  Poort van Azië, Rotterdam Zoo

14:00 Uhr
Abreise mit dem Bus zum Hilton Hotel oder individuelle Abreise

Was haben Sie im Zusammenhang mit dem Naturschutz mit nach Hause genommen?

Inhalt

Rede von Erik Zevenbergen, Direktor des Zoos von Rotterdam und Vorsitzender des Niederländischer Verband der Zoos (NVD).

Liebe Zoofreunde, aus Deutschland, aus Österreich, aus der Schweiz und aus den Niederlanden,

Was für ein schönes Ensemble! Für mich als Direktor des Blijdorp Zoo / Rotterdam Zoo ist es eine Ehre, zusammen mit meinen Kollegen eine so besondere und schöne Verbrüderung ausrichten zu dürfen. Die gemeinsame Leidenschaft für Zoos, Tiere und Pflanzen verbindet uns alle. Das macht uns glücklich und gibt uns ein gutes Gefühl.

Aber es gibt auch Bedenken. Diese empfinden wir vermutlich auch kollektiv. Es besteht ein allgemeines Bewusstsein dafür, dass die Natur unter starkem Druck steht, und dieses Bewusstsein wächst in der Gesellschaft. Wir sehen eine Welt, in der die Natur durch menschliches Handeln unter Druck steht. Dies ist ein Problem von und für uns alle, denn die Natur und unsere menschliche Existenz und unser Wohlergehen sind untrennbar miteinander verbunden. Auch die Natur hat uns viel zu bieten, was jetzt verloren zu gehen droht. Obwohl das Bewusstsein dafür wächst, scheint die Dringlichkeit noch nicht immer und überall durchgedrungen zu sein. Wir brauchen die Natur und die Natur braucht jetzt uns.

Die öffentliche Debatte ist in vollem Gange. Die Stellung der Zoos ist unter Druck. Die Menschen sehen Zoos in erster Linie als Attraktionen. Und noch nicht als naturerhaltendes, oder besser noch, als naturwiederherstellendes Wissensinstitut. Auf der Grundlage unzureichender und/oder falscher Kenntnisse und Informationen führt dies dazu, dass die gesellschaftliche Debatte in Richtung einer negativen Einstellung gegenüber Zoos kippt. Die Korona-Krise hat diese Tendenz noch beschleunigt. Unser sozialer Beitrag ist nicht sichtbar genug, und wir haben keine ausreichende Antwort auf die zunehmend kritische Haltung der Öffentlichkeit und der Politiker.

Vielleicht finden wir das ungerechtfertigt, oder wir ärgern uns darüber. Schließlich tun wir so viele gute Dinge und arbeiten so hart zusammen. Aber sich zu ärgern, wird uns nicht helfen. Stattdessen müssen wir mehr Energie in die Schärfung dessen stecken, wofür wir als Zoos stehen. Tierschutz, Artenschutz, Bildung, Forschung, Naturschutz, Naturwiederherstellung. Wir werden unsere Geschichten darüber besser und anders erzählen müssen. Aber auch ein großartiges Besuchererlebnis ist dafür unerlässlich. Denn ein Zoo braucht Menschen. Um die Tiere, Pflanzen und Besucher gut zu versorgen, aber auch um Ressourcen zu generieren, die für die Weiterentwicklung des Zoos und den Naturschutz verwendet werden können.

Unser Schwerpunkt liegt derzeit vor allem im internen Bereich. Schließlich müssen wir die Organisation am Laufen halten. Wir würden gerne mehr auf unsere Wirkung in der Außenwelt achten. Auswirkungen, die wir aus persönlichen Motiven und aus einem Gefühl der Dringlichkeit und Verantwortung heraus gerne viel größer machen würden. Aber es muss noch weiter gehen. Wenn unser Ziel die Erhaltung von Tier- und Pflanzenarten ist, muss die Wiederherstellung von Lebensräumen untrennbar mit diesem Ziel verbunden sein. Reservepopulationen in der Reserve zu halten, ohne die Aussicht auf eine Umsiedlung, auch wenn dies sehr schwierig ist und noch viel Forschung, Ressourcen und Zeit erfordert, ist meiner Meinung nach nicht nachhaltig. Die Gesellschaft wird das irgendwann nicht mehr akzeptieren. Vielleicht nicht morgen, vielleicht auch nicht in den nächsten Jahren, aber es wird eines Tages geschehen. So wie in den Niederlanden die Tiere aus den Zirkussen verschwunden sind. Auch das ging relativ schnell, von “normal” zu “inakzeptabel”.

Diese Tatsache zwingt uns, in Ökosystemen zu denken und zu handeln. Damit liegt die eigentliche Wirkung eines Zoos weitgehend außerhalb des Parks. Der Zoo ist dann kein Selbstzweck mehr, sondern ein Mittel zur Verwirklichung eines größeren Ziels, nämlich der Erhaltung der Natur, wo dies notwendig ist, und der Wiederherstellung der Natur, wo dies möglich ist. Dies ist der große Übergang, vor dem wir stehen: von einem Zoo als Attraktion zu einer wirkungsvollen Organisation zur Wiederherstellung der Natur.

Wenn der Zoo ein Instrument sein soll, das einem höheren Zweck dient, wie sieht das dann aus? Meiner Erfahrung nach sollte ein Wissenszentrum für Tierschutz, Erhaltung, Bildung und Forschung dazugehören. Dieses Wissenszentrum ist teilweise bereits vorhanden. Wir haben viel Wissen im Haus, aber wir können es noch mehr weitergeben. An allen Fronten können wir das Wissensinstitut weiter ausbauen. Zum Beispiel, indem sie mehr recherchieren und darüber veröffentlichen. Indem wir mehr und bessere Geschichten erzählen, und zwar auf unterschiedliche Weise und für unterschiedliche Zielgruppen.

Neben dem Wissenszentrum ist natürlich auch der Artenschutz eine wichtige Aufgabe der Zoos. Unter dem Banner der EAZA beteiligt sich der Zoo Rotterdam an 90 Programmen zum Populationsmanagement, von denen wir fünf selbst koordinieren: den Asiatischen Elefanten, die Ägyptische Landschildkröte, den Rüppellgeier, den Auerhahn und den Roten Panda.

Der Rotterdamer Zoo verfügt über eine umfangreiche Sammlung von mehr als 600 Tierarten und 20.000 Tieren. Mit Blick auf die Zukunft werden wir auch bei der Sammlung eine Auswahl treffen müssen. Mit dem fortschreitenden Verständnis von Tierschutz und Populationsmanagement wissen wir auf jeden Fall, dass der Platz pro Art größer werden muss. Auf gleicher Fläche bedeutet das also weniger Arten. Welche Entscheidungen treffen Sie also? Was ist dann führend? Ist es der Grad der Bedrohung? Die Bildungsgeschichte? Wir befinden uns gerade in diesem Prozess. Nicht einfach, aber notwendig.

Wie auch immer wir uns entscheiden, die Geschichte muss stimmen und wir müssen in der Lage sein, sie zu erklären. Wir haben bereits einige großartige Beispiele, zum Beispiel auf unserer gerade eröffneten Website für den Roten Panda im Himalaya. Durch unsere Arbeit in Nepal, in Zusammenarbeit mit dem Red Panda Network, stellen wir eine Verbindung zwischen in-situ und ex-situ her. Wir zeigen den Roten Panda hier auf einem schön restaurierten Felsen mit einheimischer Bepflanzung. Es gibt eine so genannte Forest Guardian Hütte, in der Sie sehen können, wie die von uns unterstützten Förster Rote Pandas einfangen, sie mit GPS-Halsbändern überwachen und DNA sammeln.

Wir berichten dort auch über den Roten Panda und unsere Arbeit in Nepal und wie er zum Ökosystem vor Ort beiträgt. Das Besuchererlebnis in der Himalaya-Region rundet die ganze Geschichte ab. Und natürlich haben auch die Freunde von Blijdorp wie immer bei diesem Projekt geholfen.

Wir glauben, dass der Rotterdamer Zoo mit weiteren Beispielen wie diesem führend sein kann, wenn es darum geht, die Besucher zu inspirieren und zu aktivieren sowie die Natur tatsächlich zu erhalten und wiederherzustellen. In dem wir die Führung übernehmen und für unsere Geschichte einstehen. Wir sagen es proaktiv. Wenn wir unsere Kräfte bündeln, haben wir nachweislich Einfluss auf das gesamte Ökosystem.

Wir glauben auch, dass es eine Welt gibt, in der Mensch und Natur im Gleichgewicht miteinander leben. Und dass der Ort und die Gemeinschaft, die wir schaffen, dazu führen, dass die Menschen einen aktiven Beitrag leisten wollen und sich gut fühlen, wenn sie sich besser um die Natur und sich selbst kümmern. Auf diese Weise kann jeder Teil der Lösung sein und wird so automatisch zum Botschafter.

Deshalb konzentrieren wir uns auf die Erhaltung und Wiederherstellung der Natur. Dieses Ziel legitimiert die Haltung von Tieren in Gefangenschaft. Der Rotterdamer Zoo ist nämlich bestrebt, die Tierpopulationen gesund zu erhalten und sie nach Möglichkeit wieder auszuwildern. Zu diesem Zweck entwickelt Blijdorp auch Lebensräume und Ökosysteme. Gemeinsam mit Partnern.

Die Zusammenarbeit ist daher entscheidend. Natürlich mit anderen Zoos, aber auch mit anderen Organisationen, die das gleiche übergeordnete Ziel des Naturschutzes und der Naturwiederherstellung verfolgen, aber vielleicht einen anderen Weg wählen. Aber auch die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren ist entscheidend für den Erfolg unserer Mission. Das reicht von der lokalen Ebene in Rotterdam bis hin zu internationalen Projekten zur Wiederherstellung von Ökosystemen, von der Politik bis zur Öffentlichkeit (als Hilfskräfte in der Mission), von internationalen Organisationen wie dem World Wildlife Fund bis hin zu Aktionsgruppen. Dieses Netz ist noch nicht ausreichend wirksam. Wir müssen anfangen, Koalitionen zu bilden, um gemeinsam stärker zu sein.

Unser Auftrag ist zu groß, um ihn allein zu erfüllen. Wir brauchen uns wirklich gegenseitig. Wir müssen mit allen Parteien zusammenarbeiten, die sich – auf ihre Weise – diese Aufgabe zu Eigen machen. In allen Bereichen, immer und überall.

Wenn wir das gut und glaubwürdig machen wollen, müssen wir dafür einiges tun:

  1. Transparent sein, in Worten und Taten. Sowohl intern als auch extern. Practise what you preach. Praktiziere, was du predigst.
  2. Ein neuer Kurs erfordert neue Schritte, was Innovation bedeutet. Wer eine Führungsposition anstrebt, macht diese Schritte oft in neuem, unerforschtem Terrain. Das erfordert Mut.
  3. Welchen Wert hat die Erhaltung von Arten, wenn die Tiere deshalb in Gefangenschaft leben müssen? Wir müssen also die Realitäten, Fakten und Erwartungen klären. Aber auch Gehege, die dem natürlichen Lebensraum der Tiere am besten entsprechen. Und darüber hinaus keine suboptimalen Bedingungen akzeptieren.
  4. Mehr Fokus auf Emotionen und Erfahrungen. Ein Aha-Erlebnis ist die Grundlage für die Begeisterung von Besuchern und anderen Beteiligten.
  5. Wir müssen kaufmännisch denken und handeln. Welche neuen Einnahmequellen werden uns helfen, unsere Pläne zu verwirklichen? Zufriedene Besucher sind die Grundlage, aber es kann und sollte noch viel mehr getan werden.
  6. Wie können wir unseren Einfluss in der Nähe spürbar machen? In Rotterdam und in den Niederlanden. Besucher verhalten sich oft ganz anders als unsere Mission. Nicht indem wir pedantisch sind, sondern indem wir mit gutem Beispiel vorangehen.
  7. Unser Ehrgeiz erfordert Kontinuität. Es handelt sich also nicht um einen neuen Plan mit einem neuen Management. Dies ist notwendig, um die gewünschte Wirkung zu erzielen, die Mitarbeiter zu halten und unsere führende Position wiederzuerlangen.
  8. Welche Worte) werden wir unserer Überzeugung von der Haltung von Tieren in Gefangenschaft geben? Unsere ehrliche Geschichte ist ein Muss. Die spannende Frage, die dabei auch auf dem Tisch liegen sollte, ist: Sollen wir uns noch Zoo nennen?

Es gibt also viel zu bedenken. Genau das tun wir jetzt mit großer Energie, Hoffnung und Optimismus. Gemeinsam. Weil wir glauben, dass wir dann etwas bewirken können.

Zum Schluss.

Die Natur als Ganzes wird ihren Weg finden. In Millionen von Jahren entwickelte sie sich zu der Natur, wie wir sie heute kennen. Seit der Mensch Teil dieser Natur ist, hat er sie beeinflusst. Erst in den letzten Jahrhunderten – und verstärkt in den letzten Jahrzehnten – ist dieser Einfluss störend geworden. Das Gleichgewicht ist gestört und die Natur leidet heute darunter. Das Entstehen und Aussterben von Pflanzen- und Tierarten ist Teil der natürlichen Evolution. Die Geschwindigkeit, mit der dies nun geschieht, stört das Gleichgewicht.

Auch die Natur hat einen großen Einfluss auf den Menschen. Wir sind sogar ein Teil von ihr. Auch wenn es sich manchmal weit weg anfühlt. Mit den Bedrohungen für die Natur bedrohen wir auch die Menschen. Die meisten Menschen sind tugendhaft und niemand ist gegen die Natur. Aber wie können Sie daran arbeiten und dabei helfen? Und was ist unsere Wirkung? Gemeinsam müssen wir das sehr konkret und messbar machen. Als greifbares Ergebnis auf und für unseren Planeten und in den Köpfen, Herzen und Handlungen der Menschen. Das ist es, was wir anstreben, nicht mehr und nicht weniger.

Und Sie können uns helfen. Sie sind bereits eine Gemeinschaft. Und was für eine Gemeinschaft das ist! Sie können die Botschafter unseres Übergangs sein, weitreichend und über viele Grenzen hinweg. Erzählen Sie die Geschichte unserer gemeinsamen wichtigen Rolle bei der Erhaltung der Arten und der Wiederherstellung der Natur. Jeder kann und sollte sich beteiligen.

Der Slogan des Vereins der Freunde von Blijdorp lautet: Freunde machen einen Unterschied. Das tun sie im Rotterdamer Zoo schon seit fast 60 Jahren. Wie schön wäre es, wenn sich Zoofreunde auf der ganzen Welt zusammentun würden, um den Übergang aller Zoos zu fördern und zu unterstützen? Auf diese Weise können Sie gemeinsam einen noch größeren Unterschied machen.

Gemeinsam werden wir damit die Welt wieder ein bisschen besser machen und lebenswert halten. Damit unsere Kinder und Enkelkinder die Natur genauso genießen können wie wir.

Ich danke Ihnen!

Beitrag Marc Damen, Vorsitzender des Beratungsausschusses für Tierschutz und Stadtnatur der Gemeinde Rotterdam und ehemaliger Direktor des Zoos von Rotterdam.

Ich möchte über die erzieherische Rolle von Zoos beim Schutz der lokalen Artenvielfalt sprechen.

Es ist schön, dass die Zoos auf EEPs für kleine Pandas und asiatische Elefanten drängen, aber wir haben auch Natur in Rotterdam und die Besucher von Blijdorp können helfen, diese zu schützen. Sie haben ein grünes Herz, wie ihr Besuch im Zoo gezeigt hat.

Was können sie tun, um die städtische Natur zu fördern? Blijdorp gibt bereits einige großartige Beispiele dafür, wie Besucher auf HOME, in Rotterdam und Umgebung zur städtischen Natur und Biodiversität beitragen können. Nehmen Sie den einheimischen Schmetterlingsgarten neben Amazonica, mit Schmetterlingssträuchern, die jeder auf seinem Balkon aufstellen kann. Nehmen Sie das Tal der Bienen, mit vielen Tipps, warum Insekten sowohl wichtig als auch nützlich für die lokale Natur sein können. Ein Insektenhotel, das jeder im Garten oder auf dem Balkon aufhängen kann.

Aber auch andere kleine Dinge, die Blijdorp den Besuchern beibringt, um die lokale Flora und Fauna zu schützen. In Städten ist es in der Regel wärmer (sprich: unangenehmer) als an Orten, an denen Bäume viel Schatten spenden; Blijdorp ist im Sommer “die kühle Oase in der Metropole”, was sich mit der städtischen Aktion “Kacheln raus, Pflanzen rein” deckt.

Aber handeln Sie auch anders: Werfen Sie Ihren Müll in die Tonne, trennen Sie Ihren Abfall, recyceln Sie Ihr altes Handy oder Ihre Batterien, kaufen Sie FSC-Holz und Papier….

Natürlich ist Blijdorp der Ort, an dem der Rotterdammer den Gorilla Bokito oder den Elefanten Irma sehen kann und so mit der fernen Natur und den Bemühungen von Blijdorp, z.B. der Wiederherstellung von Korallenriffen, in Berührung kommt; aber das ist passives Beobachten. Aber auch Sie können zu Hause, ganz in Ihrer Nähe, einen Beitrag zum Schutz des gesamten Planeten und vor allem der heimischen Natur leisten. Blijdorp stellt diese Verbindung her und ist somit ein Teil der Stadt.

Als Ausschuss für Tierschutz und städtische Natur begrüßen wir die Initiativen von Blijdorp und viele andere grüne Initiativen und raten der Stadtverwaltung, mehr Maßnahmen zu ergreifen, um ein angenehmes Lebensumfeld in der Stadt zu gewährleisten, auch dank Blijdorp.

GDZ Europäische Tagung in Rotterdam vom Marcel Kreuger – Vorsitzender Vrienden van Blijdorp

Ein Rückblick

Der Verein der Freunde von Blijdorp ist Mitglied der GDZ, der Gemeinschaft der Zooförderer. Dies ist ein Zusammenschluss von Fördervereinen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auf Ersuchen der GDZ haben die Rotterdamer Zoofreunde das europäische Treffen vom 29. September bis 2. Oktober 2022 organisiert. Zentrales Thema war die “Zusammenarbeit im Naturschutz und in der Naturwiederherstellung”.

Städtische Natur

Am Freitag, dem 30. September, stand die städtische Natur im Mittelpunkt. Der Tag begann mit einem Rundgang durch das Hafengebiet, in dem viel Platz für die Natur geschaffen wurde. Während des Empfangs im Rathaus ging Stadtrat Karremans kurz auf die Pläne der Stadt Rotterdam ein. Der ehemalige Direktor von Rotterdam Zoo, Marc Damen, sprach in seiner Funktion als Vorsitzender desBeratenden Ausschusses für Tierschutz und Stadtnatur” des Rotterdamer Stadtrats über die Möglichkeiten, die Zoos zur Förderung der Stadtnatur haben. Aber die Stadtbewohner können alles Mögliche selbst machen. Nehmen Sie den einheimischen Schmetterlingsgarten neben Amazonica in Blijdorp, mit Schmetterlingssträuchern, die jeder Privatmann auf seinem Balkon aufstellen kann. Nehmen Sie das Blijdorper Bienen-Tal, mit vielen Tipps, warum Insekten sowohl wichtig als auch nützlich für die lokale Natur sein können. Ein Insektenhotel, das jeder in seinem Garten oder auf seinem Balkon aufhängen kann. Im Sommer ist Blijdorp “die kühle Oase in der Metropole”, was sich mit der städtischen Kampagne “Kacheln raus, Pflanzen rein” deckt. Aber handeln Sie auch anders: Werfen Sie Ihren Müll in die Tonne, trennen Sie Ihren Abfall, recyceln Sie Ihr altes Handy oder Ihre Batterien, kaufen Sie FSC-Holz und Papier.

Die Rolle der Zoos

Am Samstag ging es um die Rolle der Zoos. Sollten Zoos mit Naturschutzorganisationen zusammenarbeiten, zum Beispiel bei der Erhaltung und Wiederherstellung von Naturräumen?

Vor nicht allzu langer Zeit wurde der Naturschutz aus zwei Perspektiven betrachtet. Einerseits überwachten Naturschützer die Populationen gefährdeter Arten in ihren natürlichen Lebensräumen und entwickelten Erhaltungsstrategien (In-situ-Projekte). Andererseits wurden Zuchtprogramme mit gefährdeten Arten in Zoos und Aquarien eingerichtet, um sie langfristig in Gefangenschaft zu halten.

Heute werden zunehmend Anstrengungen unternommen, um die in der Vergangenheit entstandene Kluft zwischen der Bewirtschaftung von Wildpopulationen und Populationen in Gefangenschaft zu überbrücken. Die IUCN (International Union for the Conservation of Nature and Natural Resources) hat einen strategischen Ansatz vorgeschlagen: den ‘One Plan Approach’. Dieser Ansatz “fördert die Zusammenarbeit zwischen allen verantwortlichen Parteien, um einen umfassenden Erhaltungsplan für eine Art zu entwickeln, der alle Populationen dieser Art sowohl innerhalb als auch außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets umfasst”. Das klingt sehr schön, aber welche Rolle spielen die Zoos dabei? Das hängt von den Kenntnissen und der Erfahrung des Zoos ab, aber auch davon, wie viel Budget zur Verfügung steht. Dies bedeutet häufig, dass Entscheidungen getroffen werden müssen.

Im Rahmen eines solchen Projekts kann sich der Zoo auf mehrere Aktivitäten konzentrieren:

  • Einrichtung von oder Teilnahme an Zuchtprogrammen mit gefährdeten Arten.
  • Förderung des Tierschutzes.
  • Unterstützung von In-situ-Projekten.
  • Forschung zur Gewinnung von Erkenntnissen über die Gesundheit und das Verhalten von Tieren.
  • Bildung, um so viele Besucher wie möglich für die Natur zu interessieren.
  • Ziel des Treffens war es, die anwesenden Fördervereine zu inspirieren, sowohl in Bezug auf die Aktivitäten “ihres Gartens” als auch in Bezug auf die Aktivitäten “ihres Vereins”.

Fragen

Ist es wirklich so, dass Zoos nur dann weiter existieren können und sollen, wenn sie sich explizit als Partner im Bereich des Naturschutzes und der Naturentwicklung profilieren? Ist die Zeit des klassischen Zoos endgültig vorbei? Und wenn ja, sollten wir dann nicht einen anderen Namen wählen? Nicht mehr Zoo oder Tierpark, sondern, sagen wir, Biopark oder Naturpark?

Zoos und die klassischen Naturschutzorganisationen wie der WWF geraten zunehmend aneinander. Wie stellt man sicher, dass es für die Besucher nicht verwirrend wird? Wie sieht es mit Partnerschaften aus? Gibt es zurzeit gute Beispiele? Wie sehen sie aus? Werden Naturschutzorganisationen bald Gebiete aufkaufen und schützen, während Zoos Tiere zur Verfügung stellen? Wie müssen wir uns das vorstellen?

Sollten/können Fördervereine bei In-situ-Projekten von Zoos helfen? Ist das nicht verwirrend für die Mitglieder? Sie sind es gewohnt, “ihren Zoo” zu unterstützen, nicht einen Wald in Belize. Die Freunde von Blijdorp leisten mit der Spende eines Geheges einen strukturellen Beitrag zu einem In-situ-Projekt für die betreffende Art, die Partner von Blijdorp sind. Ist das das Modell für die Zukunft?

Die Zucht einer gefährdeten Tierart in einem Zoo hat in erster Linie das Ziel, eine Reservepopulation zu bilden, aus der die Tiere schließlich wieder in die freie Wildbahn entlassen werden können. Das bedeutet, dass das Zuchtprogramm so gestaltet sein muss, dass beispielsweise die Risiken der Inzucht minimiert werden, und dass die Tiere nach angemessenen Richtlinien untergebracht und gepflegt werden müssen, um ein optimales Tierwohl zu gewährleisten. Für viele Zoos bedeutet das mehr Platz pro Tierart. Insgesamt also weniger Tierarten. Funktioniert das in der Praxis? Und was bedeutet das für die Vereine der Freunde?

Diese und andere Fragen wurden in drei Vorträgen von Blijdorp-Direktor Erik Zevenbergen, Tobias Kohl, Direktor der Stiftung Artenschutz, und Arne Schulze, Direktor der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz, behandelt. In einer Gesprächsrunde kamen Constanze Mager (Managerin Conservation, Research and Education Burgers’ Zoo), Harald Schmidt (Kurator Blijdorp) und Jeroen Kappelhof (Verhaltensforscher Blijdorp) zu Wort.

Optimismus

Diese Fragen sind für das Überleben der Zoos von grundlegender Bedeutung. Dennoch war es kein pessimistisches Treffen. Ganz im Gegenteil!

Mit den Worten der Moderatorin Marleen Mets:

“Wenn sich Zoos zu Naturschutzzentren entwickeln, können wir gemeinsam wirklich etwas für die Natur tun. Die Zusammenarbeit mit In-situ-Projekten, Naturschutzorganisationen und hoffentlich auch politischen Parteien, die derzeit gegen Zoos sind, ist in dieser Hinsicht notwendig. Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass wir alle das gleiche Ziel haben: die Natur zu schützen und, wo möglich, auch die bereits entstandenen Schäden zu beheben. Arne Schulze und Tobias Kohl zeigten in ihren Vorträgen, dass in Zoos durch Forschung und In-situ-Projekte bereits viele wichtige Schritte zum Schutz und zur Erhaltung bedrohter Arten unternommen werden. Für uns als Zoos ist es nun wichtig, diese Geschichte des Naturschutzes auf eine attraktive Art und Weise zu erzählen, damit unsere Besucher einen angenehmen Tagesausflug haben und gleichzeitig die wichtige Rolle sehen, die Zoos bei der Erhaltung von Naturschutzgebieten und Tierarten spielen. Eine ziemliche Herausforderung! In der Diskussion am runden Tisch mit Zoomitarbeitern und Forschern zeigte sich, dass die Teilnehmer diese Herausforderung gerne annehmen wollten. Es sind bereits viele Initiativen entstanden, die über den Tellerrand hinausschauen. Alles in allem ein sehr anregender Vormittag!”

Natürlich wurde auch darüber gesprochen, wie wir als Fördervereine Zoos unterstützen können. Dies ist etwas, das wir als Freunde überdenken müssen. Seit Jahren haben wir Gehäuse gesponsert. Aber es gibt immer weniger neue Gehege. Die derzeitigen Gehege werden vor allem größer: mehr Platz für weniger Tiere. In Zukunft werden wir nicht mehr jedes Jahr ein neues Gehege eröffnen. Aber die neuen Anlagen sind unsere Verbindung zu den Mitgliedern. Wir müssen sehen, ob und wie wir den Fokus auf Naturschutz und Naturentwicklung folgen und unterstützen können.

Rückblick auf die Tagung von Herrn Thomas Ziolko

Vorträge unserer Gastredner zum Thema Naturschutz

ERIK ZEVENBERGEN

chief executive officer

DIERGAARDE BLIJDORP

Mein Arbeitsplatz befindet sich im Verwaltungsbüro, einem denkmalgeschützten Gebäude am alten Eingang des Zoos Blijdorp.

Meine Präsentation:
Kurze Geschichte von Blijdorp, wie geht es uns heute (Zahlen und Fakten einerseits, die Krise andererseits, (Neu-)Blick in die Zukunft (Masterplan 2030)

Mein Traum:
Schmieden Sie eine größere Koalition, indem Sie mehr und besser mit Natur(schutz)organisationen wie WWF, Hoge Veluwe, Stichting AAP usw. zusammenarbeiten, aber auch international, z.B. mit einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen den nationalen Zooverbänden. Wenn Sie Ihre Kräfte bündeln, haben Sie eine größere Reichweite, eine stärkere Lobby und es ist schwieriger, Sie bei Diskussionen an bestimmten Tischen zu umgehen. Die Herausforderung besteht darin, Ihre eigene Stimme in dieser größeren Koalition zum Klingen zu bringen.

MARCEL KREUGER

president

VER. VRIENDEN VAN BLIJDORP

Ich bin seit 1998 Mitglied des Vorstands der Freunde. Ich habe als Redakteur der ‘Vriendennieuws’ (unser Magazine) angefangen (und tue das immer noch) und bin seit 2008 Vorsitzender.

Der Blijdorp Zoo hat mich sofort angesprochen. Blijdorp hat ein klares pädagogisches Ziel und tut viel für Naturprojekte. Es ist ein Zoo mit einer Vision. Die Freunde sind für mich eine ideale Kombination. Es ist schön, diesen Zoo gemeinsam mit einer netten Gruppe von Menschen zu unterstützen. Die Stammgäste wie die Ausflüge und die Vorträge werden geschätzt, und neue Entwicklungen werden begrüßt.

Burgers’ Zoo in Arnhem bildete die Grundlage für mein Interesse an Zoos. Geboren in Arnhem, besuchte ich Burgers’ als Kind. Wir würden den ganzen Tag gehen. Mit einer Tasche voller Salat, Brot usw. Damals war das noch möglich. Als ich nach Hause kam, baute ich meinen eigenen Zoo mit Lego und Plastiktieren. Nach dem Umzug nach Rotterdam war das Interesse an Blijdorp und der Kontakt zu den Freunden unvermeidlich.

Zuerst waren die Tiere der Auslöser für mich. Schon als Kind. Die Tiere müssen gut versorgt werden. Natürlich gibt es räumliche und finanzielle Gründe, warum die Unterbringung nicht immer optimal ist. Ich ziehe es vor, weniger Tiere mit mehr Platz zu sehen. Ein guter Zoo strahlt diese Leidenschaft aus. Welche Tiere gehalten werden, ist meiner Meinung nach zweitrangig. Ein Chamäleon kann genauso spannend sein wie ein Tiger.

Es geht um die Faszination des Augenblicks. Dass man einen Moment lang Teil von etwas sein kann. Wenn möglich, fahre ich gerne nach Afrika. Diese wenigen Sekunden, in denen man anhalten muss, weil ein Elefant die Straße überquert. Das ist großartig! Meiner Meinung nach sollten Zoos versuchen, solche Momente der Faszination zu schaffen. Wenn man die Schönheit der Natur spürt, dann ist man auch eher bereit, sich für die letzten Reste der Natur auf der Erde einzusetzen. Darum geht es ja auch. Wir haben die Pflicht, die Natur für unsere Kinder und Enkelkinder zu erhalten. Die Zeiten, in denen eine Katze den ganzen Tag um den Zaun herumlief, sind meiner Meinung nach endgültig vorbei!

Mit dem Förderverein helfen wir Blijdorp im weitesten Sinne des Wortes. Wir spenden schöne, tierfreundliche Unterkünfte, unterstützen den Bildungsauftrag und leisten regelmäßig einen Beitrag zu den Naturschutzaktivitäten des Zoos. Was kann man sich mehr wünschen? Außerdem haben wir eine fantastische Gruppe von Freiwilligen, die sich mit viel Herzblut für unseren Laden (Bazaar), die Ausflüge, Vriendennieuws, die Website und nicht zuletzt für die gesamte Verwaltung des Vereins einsetzen. Das macht mich glücklich!

ARNE SCHULZE

executive officer

ZGAP

Dr. Arne Schulze (*1981):
Studium der Zoologie und des biologischen Naturschutzes an der Universität Göttingen. Seit 2019 Geschäftsführer der ZGAP. Davor als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hessischen Landesmuseum Darmstadt und der Universität Trier als Leiter eines interdisziplinären Forschungsprojektes der Volkswagen Stiftung mit vorheriger Promotion über Amphibiengemeinschaften am Senckenberg Museum Frankfurt am Main mit Feldarbeiten vor allem in Bolivien und Costa Rica.

Meine Präsentation:
Warum es so wichtig ist, bei allen Herausforderungen und Notwendigkeiten zum Klimaschutz, den Schutz der Biodiversität nicht zu vernachlässigen. Wieso ein Fokus auf den „Artenschutz“ genauso wichtig ist wie das Augenmerk auf den „Habitat- und allgemeinen Naturschutz“. Was Artenschutzorganisationen idealerweise zusammen mit Zoos tun können und müssen, um ihren Beitrag – in situ oder ex situ – zum Biodiversitätsschutz zu leisten und wo hierbei die Schwerpunkte der ZGAP liegen. Und nicht zuletzt, wieso die Artenschutzarbeit für Zoos so entscheidend wichtig ist, und wie sie sich im Zuge der öffentlichen Debatten positionieren können.

Mein Traum/Wunsch im Rahmen der Zusammenarbeit im Naturschutz:
Dass wir es noch besser schaffen, Synergien zu nutzen und gemeinschaftlich und mit gebündelten Ressourcen diese schwere aber essentielle Aufgabe anzugehen. Am Beispiel der ZGAP in Zusammenarbeit mit ihren Partnern aus zoologischen Einrichtungen, Zoofreundeskreisen und weiteren Artenschutzakteuren lässt sich zeigen, dass oftmals bereits kleine Impulse ausreichen, um die Ausrottung von Tierarten abzuwenden und Erfolgsgeschichten über den Erhalt biologischer Vielfalt zu schreiben.

BRUNO HENSEL

president

GEMEINSCHAFT DER ZOOFÖRDERER

1962 in Wuppertal geboren, Ausbildung und Studium zum Betriebswirt/VWA, seit 40 Jahren kaufmännischer Angestellter bei Vorwerk in Wuppertal.

1988 dem Zoo-Verein Wuppertal e.V. beigetreten, 1997 in den Beirat gewählt worden, seit 2000 1. Vorsitzender. Von 2008 – 2015 Schatzmeister in der GdZ, seitdem Präsident.

Dem Natur- und Artenschutz stark verbunden, Mitglied auf Lebenszeit in der Zoologischen Gesellschaft für Arten und Populationsschutz e.V. (ZGAP) und der Loro Parque Fundacion. Mitglied im Beirat der ZGAP und dem Arbeitskreis für bedrohte Papageien sowie diversen Stiftungen. Der Zoo-Verein hat seit dem Jahr 2000 mehr als 14.000.000 € aus Spenden/Erbschaften/ Sponsoren in den Grünen Zoo Wuppertal investieren können, außerdem mit mehr als 500.000 € Artenschutz- und Forschungs-Projekte in aller Welt gefördert.

HARALD SCHMIDT

general curator

DIERGAARDE BLIJDORP

Harald ist ursprünglich Jurist, begann aber 1996 während seines Jurastudiums als Tierpfleger in Blijdorp zu arbeiten. Nach seinem Abschluss im Jahr 2001 arbeitete er als Kurator für Vögel, Kurator für Huftiere und Vögel und seit 2012 als Leiter des Clusters Tiere und Pflanzen. In dieser Funktion ist er auch Mitglied des Managementteams von Blijdorp.

Harald hat ein großes Interesse an dem Spannungsfeld, in dem sich der moderne Zoo befindet. Die soziale Rolle, die Bildungs- und Zuchtprogramme sowie der Naturschutz angesichts der sich manchmal schnell ändernden öffentlichen Meinung spielen müssen.
Neben seiner Arbeit für Diergaarde Blijdorp ist er seit 2016 auch Koordinator des EAZA-Ex-situ-Programms (EEP) für den Asiatischen Elefanten.

Verlockendes Angebot: Viele Zoobeschäftigte und Fans stecken irgendwo im 20. Wenn Zoos eine Zukunft haben sollen, müssen sie letztlich einen Kurswechsel um 180 Grad vornehmen….

TOBIAS KOHL

executive director

STIFTUNG ARTENSCHUTZ

Ich bin Zoologe mit langjähriger Erfahrung in der Erforschung von Wildtieren. Ein mir persönlich sehr wichtiges Anliegen ist es, den Wert der Vielfalt und die daraus folgende große Bedeutung des Erhalts von Lebensräumen zu vermitteln und bedrohte Arten zu erhalten. Seit April 2022 habe ich daher die Geschäftsführung der Stiftung Artenschutz übernommen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen Erhaltungsmaßnahmen für existenziell bedrohte Arten im Bereich des in situ Schutzes. Dabei strebt die Stiftung Artenschutz eine Kooperation mit Zoologischen Gärten an, um die hier vorhandene Expertise in die jeweiligen Artenschutzprojekte einzubringen.

Anhand der Kooperation von Artenschutzorganisationen mit Zoologischen Gärten, möchte ich in meiner Präsentation den One Plan Approach erläutern. In situ und ex situ Artenschutz sind beide wichtig für den Schutz der Biodiversität und sollten sich gegenseitig unterstützen. Ich werde Beispiele als auch generelle Gedanken und Ideen für die Rolle der Zoos besprechen. Auch wissenschaftlich können andere Disziplinen wertvollen Input geben. Netzwerke und Partnerschaften sind von größter Bedeutung, denn alleine schaffen wir es nicht.

Mein Wunsch im Rahmen der Zusammenarbeit im Naturschutz wäre, dass wir festgefahrene Pfade verlassen und stattdessen kreativ sind und über das bereits Bekannte hinausschauen. Oft braucht es kreative Ideen, innovative Lösungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit über Grenzen, Kulturen, Hintergründe hinweg. Am Wichtigsten ist vielleicht, dass alle zusammen an einem Strang und in die gleiche Richtung ziehen, damit wir unsere Biodiversität schützen können.

LOUWERENS-JAN NEDERLOF

collection manager botanical department

DIERGAARDE BLIJDORP

In den Gewächshäusern hinter den Kulissen stehen buchstäblich Hunderte von Pflanzen bereit, um zu jedem Zeitpunkt des Jahres eine Funktion in der botanischen und zoologischen Sammlung des Rotterdamer Zoos zu erfüllen. In den Gewächshäusern werden in den Wintermonaten Palmen, Baumfarne und Kübelpflanzen gepflegt und im Frühjahr wird an verschiedenen Stellen des Gartens das “Kontinentalgefühl” verstärkt. Die Samen, die von anderen (botanischen) Gärten gesammelt wurden, werden hier gezüchtet und gehören zu den registrierten Sammlungen, die wir im Chinesischen Garten, im Europäischen Steingarten und in den tropischen Gewächshäusern des Victoria-Gewächshauses, Taman Indah und Amazonica finden; die meisten Pflanzen beginnen ihr Leben hier, hinter den Kulissen des Zoos.

Vom Edelweiß bis zur Victoria-Seerose und von der Lotusblume bis zur Sonnenblume werden in der Gärtnerei jährlich mehr als 650 Arten gezüchtet und gepflegt. Zwei separate Gewächshäuser beherbergen die nationale Primel-Sammlung und das andere Gewächshaus eine große Sammlung von Bromelien. In Zusammenarbeit mit Universitäten, Naturschützern und Züchtern werden immer mehr Forschungsarbeiten über die vorhandenen Arten durchgeführt und immer mehr Bildungsmöglichkeiten angeboten. Die Erforschung der Erhaltung von Pflanzenarten in der freien Natur wird in den kommenden Jahren eine immer wichtigere Rolle spielen, nicht nur in tropischen Regionen, sondern auch in der Nähe der Heimat und sogar in der Umgebung von Rotterdam. Die Besucher des Zoos werden dies mehr und mehr bemerken und Diergaarde Blijdorp nicht nur als einen schönen Zoo, sondern auch als eine grüne Oase in der geschäftigen Stadt und als einen Ort sehen, an dem sich die Wertschätzung für unsere Pflanzen entwickeln kann. “Ohne Pflanzen kein Leben auf der Erde…”

BRAM HOUBEN

wildlife ecologist

ARK NATURE

Einst war der Rhein eines der wichtigsten Gebiete für den Europäischen Stör (Acipenser sturio). Im Jahr 2010 begannen der WWF Niederlande und ARK Nature in enger Zusammenarbeit mit anderen Organisationen mit dem Rhein-Stör-Projekt. Nun möchten ARK Nature, der Königliche Niederländische Anglerverband, der Zoo Rotterdam und der WWF Niederlande den Rhein wieder zu einem Teil des Lebensraums des Europäischen Störs machen.

In den letzten Jahren wurde viel Arbeit geleistet. Die ersten Aussetzungen von Stören im Rhein in den Jahren 2012 und 2014 haben viel positive Aufmerksamkeit erregt. Wir konnten ein großes Publikum informieren und gewannen Unterstützung.

Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass einer der nächsten Schritte eine Wiederholung der experimentellen Aussetzungen sein sollte. Es ist sehr wichtig, mit den experimentellen Veröffentlichungen fortzufahren. Nicht nur, um mehr wissenschaftliche Forschung und Ergebnisse zu erhalten, sondern auch, um die Aufmerksamkeit und den Fokus auf das Projekt in der Gesellschaft und bei politischen Entscheidungsträgern aufrechtzuerhalten.

Eine langfristige Investition, die zu einer formellen Wiedereinführung führt, ist das Endziel. Daher werden die versuchsweisen Aussetzungen von einem Prozess begleitet, um mehr Unterstützung für die Erhaltung und den Schutz des Störs im Rheinsystem in den Niederlanden und in Deutschland sowie in der Küstenfischerei zu gewinnen. Die Unterstützung und Zustimmung der niederländischen Regierung und die Einbindung der deutschen Kollegen ist für ein langfristiges Projekt wie dieses sehr wichtig.

Während dieser Präsentation möchten wir einen kurzen Überblick über die Arbeit geben, die im letzten Jahr geleistet wurde, um mehr Aufmerksamkeit für den Schutz des Störs in den Niederlanden und Europa zu gewinnen. Wir möchten aber auch unsere Erfahrungen mit dem Aufbau eines neuen Wiederansiedlungsprojekts für eine streng geschützte Art in Europa teilen.

SANDER VAN LOPIK &
MARTIJN VAN DER VEER

aquatic specialists

DIERGAARDE BLIJDORP

Über unsere Präsentation:

Vor allem über den Grund des schwimmenden Zuchtsystems; es gibt bereits viele Zuchtprogramme in Zoos. Aber für Knochenfische brauchen wir zunächst einen Rahmen, der es uns ermöglicht, Fischarten überhaupt zur Fortpflanzung zu bewegen.

Darüber hinaus ist es wichtig, in Aquarien mit denselben Materialien zu arbeiten, da dies eine bessere Reproduzierbarkeit der Ergebnisse gewährleistet und es uns ermöglicht, Wissen zu teilen und weiterzugeben.

Indem wir das System schwimmfähig machen und mit einem Solarpanel betreiben, wollen wir die Erkenntnisse, die wir in der freien Natur gewonnen haben, anwenden können. Auf diese Weise können wir endlich auf die Entnahme von Fischen aus der Natur verzichten und vielleicht sogar etwas zurückgeben!

Traum/Wunsch im Rahmen der Zusammenarbeit im Naturschutz:

Wir werden die ersten Tests mit unserem Zuchtsystem in Burgers Zoo durchführen. Am 22. oder 23. Oktober hoffen wir, die ersten Tests in freier Wildbahn durchführen zu können. Wenn diese zufriedenstellend verlaufen, möchten wir, dass so viele verschiedene Personen wie möglich ihre Meinung zur Funktionsfähigkeit des Systems abgeben. Es wäre schön, wenn wir weitere Tests in Zoos, die Mitglied der Gemeinschaft der Zooförderer sind, durchführen und das System vielleicht sogar dauerhaft einsetzen könnten. Damit dieselben Systeme und Inputs in freier Wildbahn ihre Arbeit tun können!

ASTRID KORTEKAAS

manager conservation, research and education

DIERGAARDE BLIJDORP

In unserem Naturschutzzentrum lernen Sie Tiere und Pflanzen kennen, die stark bedroht sind. Hier wird deutlich, dass der Zoo, in dem man nur Tiere und Pflanzen betrachten kann, nicht mehr zeitgemäß ist. Für den Übergang von einem Zoo zu einer Naturorganisation ist es wichtig, unsere Besucher für Themen wie Klimawandel und Plastiksuppe zu sensibilisieren. Während sich die Bildung früher hauptsächlich auf die Vermittlung biologischer Informationen konzentrierte, zielt sie heute darauf ab, das Bewusstsein zu schärfen und die Besucher zu inspirieren, selbst zur Lösung dieser Probleme beizutragen. Gedanken, die man sich machen sollte: Wie kann man Bewusstsein schaffen, ohne seinen “schönen Tag” zu zerstören? Schließlich beginnt die Sensibilisierung oft damit, dass die Dringlichkeit deutlich gemacht wird. In diesem Workshop werden wir untersuchen, wie man die Zoobesucher auf positive Weise in Probleme wie den Klimawandel, den Verlust der Artenvielfalt und die Plastiksuppe einbeziehen kann. Wir zeigen eindrucksvolle Beispiele aus anderen Zoos. Oder haben Sie Ideen, die noch nirgends zu sehen sind?

Mein Traum im Rahmen der “Zusammenarbeit im Naturschutz”: Gemeinsam mit Besuchern, Dauerkarteninhabern, Fans und Freunden können wir etwas für die Natur bewirken! Die Fördervereine leisten nicht nur einen finanziellen Beitrag zu vielen Bauprojekten, sondern können dank ihres Wissens, ihrer Leidenschaft und ihres Interesses an der Natur auch die Botschaft über die Bedeutung des Naturschutzes und eines nachhaltigen Lebens verbreiten.

MARLEEN METS

moderator

VER. VRIENDEN VAN BLIJDORP

Im Fotoalbum meiner Kindheit steht geschrieben, dass ich endlos mit den Elefanten von Rotterdam Zoo geplaudert habe. Die Liebe zu Rotterdam Zoo ist immer noch da, aber jetzt schaue ich etwas weiter als nur die Elefanten. Als Freundin vom Rotterdamer Zoo und treue Zoobesucherin interessiere ich mich zunehmend für die kleineren, weniger bekannten Tierarten und die botanische Seite des Gartens. Ich glaube, das ist auch für uns als Zooförderer eine tolle Aufgabe: den Besuchern zu zeigen, dass es im Zoo immer etwas Neues zu entdecken und zu lernen gibt.

Mit unserem gemeinsamen Herz für Zoos gehe ich davon aus, dass wir uns während der Tagung voll und ganz verstehen. Und wenn es trotzdem kleine Sprachbarrieren gäbe, helfe ich gerne weiter! Ich hoffe, dass wir uns gegenseitig inspirieren und gemeinsam zu einer grünen, strahlenden Zukunft unserer geliebten Zoos beitragen können!

CONSTANZE MAGER

manager conservation, research and education

ROYAL BURGERS’ ZOO

Aufgewachsen neben dem Wiener Tiergarten Schönbrunn, bin ich inzwischen bereits mehr als 25 Jahre in verschiedenen zoologischen Gärten berufstätig. Seit 2011 arbeite ich als Manager Naturschutz, Pädagogik und Forschung im Arnheimer Burgers’ Zoo, bekannt für seine ‘Öko-Displays’, wie den Bush, Ocean und Mangrove. Bei der Podiumsdiskussion werde ich vor allem den Wert der In-Situ Projekte nach vorne bringen. Ich denke, dass die eigentlichen Zoobewohner doch vor allem ‚Schautiere‘ sind, von pädagogischen Wert. Leider versagen die zoologischen Gärten allzu oft, wenn es im ex-situ Artenschutz geht, der ja eigentlich (auch) unser Kern sein sollte. Daher also meine Meinung: lasst uns mehr auf’s Feld konzentrieren; da gibt es noch eine Welt zu gewinnen! Burgers‘ Zoo hat seit mehr als 30 Jahren ein großes Naturschutzprojekt im mittelamerikanischen Belize laufen, einem Biodiversität-Hotspot. Jährlich schicken wir mehr als eine Million Euro direkt ins Feld, neben unserer Expertise. Dabei fällt die Teilnahme an 65 mehr oder weniger erfolgreichen EEPs eigentlich ins nichts, was den Naturschutz-Output betrifft.

GEERT KOSKAMP

moderator

VER. VRIENDEN VAN BLIJDORP

Seit meiner Jugend bin ich begeistert von Wildtiere und Zoos. Alle Bücher in der Bibliothek konnte ich auswendig und als ich eine Ausflug wählem dürfte, war gingen wir immer in einen Zoo. Und ich bin jetzt über 20 Jahre Mitglied des Fordervereins von Zoo Rotterdam.

Passion  für Erhalt kommt nur wenn man selber begeistert worden  ist von Tiere oder die Umwelt. Zoos sind meiner Meinung nach, die einfachsten Eingang bei Menschen und Kinder um in direkten Kontakt zu treten und damit der Samen für Begeisterung zu pflanzen.

MIRTE BOSSE

assistant professor conservation genomics

WAGENINGEN UR

Ich bin Forscher auf dem Gebiet der Naturschutzgenomik. Ich nutze die in Genomsequenzen gespeicherten Informationen, um mehr über die Geschichte einer Population zu erfahren. Ich messe auch die genetische Gesundheit und erhalte mehr Einblick in die Gefahren der Inzucht, jetzt und in Zukunft.

Meine Präsentation:
In meinem Vortrag werde ich erörtern, wie wir die DNA-Forschung für die Verwaltung von Zoo- und Wildtieren nutzen können. Ich werde zeigen, wie wir anhand der DNA mehr über die Populationsgröße, Probleme mit Unterarten und Inzucht erfahren können.

Abschließend werde ich erörtern, warum die Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Zoos und In-situ-Erhaltungsprogrammen so wertvoll ist.

Mein Traum/Wunsch nach Zusammenarbeit im Naturschutz:
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir unser gemeinsames Ziel, den Schutz gefährdeter Arten, durch die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen bestmöglich erreichen können, wobei Leidenschaft und Ideologie den Weg weisen.

JEROEN KAPPELHOF

research officer

DIERGAARDE BLIJDORP

Das Bee Valley ist der Ort in Blijdorp, an dem die einheimische Flora und Fauna Platz hat, mit besonderem Augenmerk auf die Wildbienenarten. Die Bijenvallei ist ein Beispiel für “Natur in der Stadt” und bildet zusammen mit anderen Grünflächen in Rotterdam (z. B. den umliegenden Parks und Gärten) ökologische Trittsteine, die Natur und biologische Vielfalt verbinden. Im Bienental gibt es 21 Arten von Wildbienen und 17 Arten von Schwebfliegen (2021). Ihre Zahl wird in den kommenden Jahren überwacht. Seit seiner Eröffnung hat das Bee Valley mehr als 80 Arten einheimischer Pflanzen beherbergt. Es ist auch der Ort, an dem wir der gefährdeten niederländischen Flora (pädagogische) Aufmerksamkeit schenken. Die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Erhaltung der biologischen Vielfalt ist unerlässlich, um kurz- und langfristige Ergebnisse zu erzielen und zu verhindern, dass Arten aus unserer Welt verschwinden. Zoos und botanische Sammlungen stehen an vorderster Front, wenn es darum geht, die biologische Vielfalt in all ihrer Vielfalt für die Zukunft zu erhalten.

JANNO WEERMAN

zoological manager

DIERGAARDE BLIJDORP

Meine Funktion:
Als Operational Manager Living Collections bin ich für das Management des Tier- und Pflanzenclusters verantwortlich. Ich sorge dafür, dass die strategische Politik in operative Ziele umgesetzt wird und dass diese auch umgesetzt werden. Außerdem bin ich EEP-Coornidator und GSMP-Convenor für Red Panda.

Meine Präsentation:
Der Zoo Blijdorp arbeitet schon seit Jahren eng mit dem Red Panda Network zusammen. Es handelt sich um eine intensive Zusammenarbeit, bei der wir nicht nur Geld spenden, sondern auch in den Bereichen Forschung und Wissensaustausch eng zusammenarbeiten. In der Präsentation werde ich die Zusammenarbeit und die Vorteile zwischen In-situ- und Ex-situ-Erhaltung am Beispiel der GPS-Halsbänder aufzeigen.  

Mein Wunsch im Rahmen der Zusammenarbeit im Naturschutz:
Wir wollen unsere Naturschutzbotschaft verbreiten, die Zusammenarbeit zwischen In-situ- und Ex-situ-Naturschutz ausbauen und der Gesellschaft bewusst machen, welchen Beitrag sie selbst leisten kann.

Foto und Film

Foto- und Filmmaterial von Tagung Rotterdam 2022 können Sie hier ansehen.

Tagung 2023

Die GdZ-Tagung 2023 findet in Schweinfurt statt. Von der Rheinmündung an den Main. Die Freunde des Wildparks Schweinfurt e.V. laden im Jahr 2023 zur 20. GdZ-Delegiertenversammlung mit Neuwahlen nach Schweinfurt in den wunderschönen Wildpark Schweinfurt ein. Weitere Infos folgen Anfang 2023. Schaut doch mal rein:

Sponsoren

Kontakt

Haben Sie eine Frage? Senden Sie uns bitte eine Nachricht:

Freunde von Rotterdam Zoo

Diergaarde Blijdorp (Rotterdam Zoo) ist einer der schönsten Zoos in Europa. Aber vieles könnte noch besser werden!

Die Freunde von Blijdorp (Rotterdam Zoo) unterstützen den Tierpark seit 1963 mit Geld und guten Absichten. In der Vergangenheit haben wir unter anderem die Gehege für Eisbären, Tiger, Elefanten, Gorillas und Amurleopard, sowie den Geierfelsen und das Amazonica bezahlt. Wir spendeten auch die Unterkunft für die Okapis und bezahlten den Sandboden für unser Elefanten. In 2019 haben wir ein Naturschutzzentrum im Oceanium eröffnet.

Unser Verein beteiligt sich auch an verschiedenen Naturschutzprojekten des Zoos. In den letzten Jahren unterstützen wir unter anderem die Forschung am Homerus Schwalbenschwanz, Geiern, Wasserschildkröten, roten Pandas und Okapis.

Im Laufe der Zeit hat unser Verband auf diese Weise mehrere Millionen geschenkt, um den Tierpark noch schöner zu machen. Etwa 50 Gehege wurden realisiert und zahlreiche Naturschutzprojekte unterstützt.

Eine Übersicht von unseren Spenden finden Sie hier.

Aber es gibt noch mehr. Die Mitgliedschaft hat viele Vorteile:

• Mitglieder erhalten jedes Jahr zwei Freikarten, um auch andere für Blijdorp zu begeistern.
• Mitglieder erhalten alle drei Monate das Magazin ‘Vriendennieuws’ (Nachrichten für Freunde).
• Mitglieder können mitreisen zu andere Zoos in den Niederlanden und im Ausland.
• In den Wintermonaten werden durch Blijdorp-Mitarbeiter Vorträge speziell für Mitglieder gehalten.
• Mitglieder erhalten regelmäßig eine E-Mail mit den neuesten Nachrichten.

Als Freund von Blijdorp sind Sie also immer gut informiert über die neuesten Nachrichten von vor und hinter den Kulissen.

Mitten in Blijdorp befindet sich übrigens der VriendenBazaar. Besucher und Mitglieder können hier zum Beispiel Plüschtiere und andere lustige Gegenstände kaufen. Ausserdem informieren mehr als 50 Freiwillige die Besucher über die Aktivitäten unseres Vereins.

Im November 2014 erhielt unser Gesellschaft die Königliche Ehrenmedaille aus den Händen des Rotterdamer Bürgermeisters Aboutaleb. Diese Auszeichnung wurde unserem Verein im Auftrag Seiner Majestät König Willem-Alexander verliehen. Die Medaille bekräftigt die Annahme, dass wir ein besonderer und aktiver Verein sind, der alles dazu tut um Blijdorp noch schöner zu machen und sich auch weltweit an vielen Naturschutzprojekten beteiligt!